Die Bauaufnahme des Herrenhauses ist Grundlage der Diplomarbeiten der Studierenden Christian Breznik, Alexander Heim, Sebastian Hetz und Manuel Siglreitmaier der HTBLVA Ortweinschule Graz.
Diese wurde von Architektin DI Elisabeth Kahlen betreut, die in diesem Zeitraum auch vorort war und alle Studierende sowie weitere Professionisten (Geometer, Statiker, Bautechniker, BDA) betreute. Die Studierenden vermaßen das Gebäude und erstellten schon vorort den größten Teil der Pläne 3 dimensional in Archicad sodass alle Masse vorort überprüft werden können. Das Fürstenzimmer diente für 11 Tage als Büro welches mit Notebooks, Tablets, Drucker, Flipcharts usw. ausgestattet wurde. Daten des Geometers und von Ing. Werner Uhl, der mittels 3D Scan das Gebäude vermaß fließen in die Bauaufnahme ein.
Am 26.07. überprüfte DI Petra Göbl, Lehrerin an der Ortweinschule (Tragwerke) und Statikerin bei Wendl ZT GmbH den Vorgang der Arbeiten und betreute die Studierenden hinsichtlich der Statik des Gebäudes. DI Petra Göbl betreut die Diplomarbeiten im Bereich „Statik, Tragwerke“.
Elisabeth Kahlen betreut den bautechnischen Teil. Es wurden Mauerwerksrisse überprüft, Holzbalkendecken punktuell geöffnet um deren Zustand und Tragfähigkeit zu überprüfen sowie der Dachstuhl begutachtet.
Am 28.07. führte das Bundesdenkmalamt Tirol durch DI Oberlechner einen Lokalaugenschein durch.
Das Haus wurde in seiner Gesamtheit betrachtet – insbesondere das unter Denkmalschutz stehende Mauerwerk. „Die Abtragung des von der Lawine geschädigten südwestlichen Gebäudeteils sei denkbar, jedoch von einer möglichen Nutzung abhängig“, so Oberlechner. Die Abteilung für Baugeschichte und Denkmalpflege der Uni Innsbruck wird im Rahmen von Bachelorarbeiten im nächsten Studienjahr Nutzungskonzepte erstellen.
Am 30.07. wurde das Herrenhaus in seiner Lage und Höhenentwicklung durch die AVT ZT GmbH vermessen. Die Ergebnisse werden den Studierenden zur Erstellung der Bauaufnahme zur Verfügung gestellt.
Ebenso zeigte Ing. Werner Uhl den Studierenden den Umgang mit einem 3D Scanner, was große Begeisterung auslöste.
Am 31.07. wurde die Bauaufnahme abgeschlossen. Die Pläne werden von den Studierenden im Laufe der nächsten Monate fertiggestellt. Diese werden dann der Uni Innsbruck zur Erstellung der Nutzungskonzepte zur Verfügung gestellt. Bis Anfang nächsten Jahres sollten auch die bautechnischen und statischen Betrachtungen zur Weitergabe an die Uni Innsbruck fertiggestellt sein. Die Bauaufnahme wird nun Grundlage für weitere Planungen und wirtschaftliche Betrachtungsweisen sein, um zukünftig ein umsetzungsfähiges Projekt entwickeln zu können.
Vorrangiges und akutes Problem im Herrenhaus ist der permanente Wassereintritt über die undichten Dachflächen. Schäden am Dach und der obersten Geschossdecke sind deutlich sichtbar, wobei ein Pilzbefall der Decken bereits stattgefunden hat. Es wird dringend empfohlen das Dach abzudichten, um weitere Schäden zu vermeiden. Weiters sollte überprüft werden, um welchen Pilz sich es beim Befall der Decken handelt. Pilzbefallende Holzdecken können enorme Schäden an Gebäuden verursachen, da die Decken oft großflächig um die befallenen Stellen abgetragen werden müssen um nicht nur statische sondern auch gesundheitliche Schäden zu vermeiden.
Im kommenden Frühjahr werden die Diplomarbeiten fertiggestellt sein – Ende des Schuljahrs 2021/22 die Ausbildung der 4 Studierenden, wobei diese praxisnahe Projekt die Jobfindung sicherlich erleichtern wird. Die Umsetzung der Bauaufnahme wurde von denen auf dieser Seite erwähnten Firmen finanziert, bei denen wir uns nochmals herzlich bedanken möchten. Sie haben durch die Unterstützung der Studierenden zur Umsetzung der Bauaufnahme auch den 1. Schritt zur „Rettung des Herrenhauses im Halltal“ ermöglicht. Danke!
Abschließend gilt der Dank dem Eigentümer Ekkehard Öfner und dessen Sohn Andreas welche den ungehinderten Zutritt zum Gebäude ermöglichten.
Die Verantwortlichen
Im Folgenden werden in der Bildergalerie unterhalb einige Impressionen des Projekts geboten.